Über uns
Was den Verein «Kein Rollenspiel» ins Rollen brachte...
2014 wollten einige Bewohner*innen der Mathilde Escher Stiftung mit einem eigenen Wagen an der Street-Parade teilnehmen. Die offene Stimmung dort und die Musik begeisterten! Die Gestaltung des Gefährts hätte sich an die Kunst von HR Giger angelehnt. Giger ist als Erfinder des «Aliens» ja nicht nur der einzige Schweizer Star in Hollywood. Seine sogenannt «biomechanischen Wesen» erinnerten uns zudem an unsere eigenen Symbiosen mit Beatmungsgeräten und Rollstühlen.
Doch aus feuerpolizeilichen Gründen wurde uns Rollstuhlfahrer*innen die Teilnahme verwehrt. Wir waren empört! Aber wir liessen uns nicht bremsen. Gut zwei Jahre nach der Absage entstand aus der Giger-Street-Parade-Geschichte ein Musiktheaterstück. Zusammen mit dem «ensemble metanoia» brachten wir das Stück «beat - me - mich» zur Aufführung: Wir strickten unsere eigenen Biographien mit improvisierten Klangwelten und einer Science-Fiction-Geschichte zusammen. So entstand eine eigene, positive Vision von Musik, Mensch und Maschine!
Schon zwei Jahre darauf entwickelten wir mit derselben Musikgruppe um Jörg Köppl die abendfüllende Audioperformance «mutter-motor». Wir gingen aus von den Besonderheiten in den Beziehungen zwischen Müttern und ihren Kindern mit Behinderungen. Dabei wollten wir aus Interviews mit unseren Müttern, und musikalischen und performativen Einlagen zeigen, wie vielfältig Mutterlieb sein kann.
Neben den beiden grösseren Musiktheater-Produktionen begannen sich vielfältige Netzwerke zu knüpfen: Es gab Zusammenarbeiten mit der «Future Clinic for Critical Care» an der Gessnerallee (2017), und Teilnahmen zur Stadtraum-Performance «die grosse um_ordnung» (2018).
Schliesslich riefen wir aufgrund der Erfahrungen mit «beat - me - mich» und «mutter-motor» den Verein «Kein Rollenspiel» ins Leben. «Kein Rollenspiel» unterstützt künstlerisch aktive Menschen, die aufgrund ihrer normabweichenden Ausdrucksfähigkeiten bei der kulturellen Teilhabe benachteiligt sind. Der Verein fördert sie in der Ausübung ihrer künstlerischen Tätigkeiten als Darstellende und Autor*innen. Er hilft ihnen auf dem Weg zur professionellen Kulturtätigkeit. Darüber hinaus strebt der Verein neue Formen von «Inklusion» in Kultur und Gesellschaft an und widmet sich der Bildung selbstermächtigter Gemeinschaften.
Wir sind stolz, dass wir diesen langen Weg gemeinsam gefahren sind!
Das Projekt Verein «Kein Rollenspiel» wird unterstützt von:
- Sozialdepartement Stadt Zürich
- Ernst Göhner Stiftung
- Grütli Stiftung Zürich
- Gottfried und Ursula Schäppi-Jecklin Sfiftung
- Georges und Jenny Bloch-Stiftung
- Rahn Stiftung
- Mathilde-Escher-Stiftung
Für die Unterstützung bedankt sich der Vorstand herzlich!